Liebesbrief von Sanny an BoBo


 

Jesteburg, im Juni 2012

Lieber BoBo,

seit ich Dich mit Aylana, meiner großen Eurasierfreundin und       Beschützerin, sowie Frauchen und Herrchen letzten Sonntag zuhause    besucht habe, muss sich oft an Dich denken und wünschte mir, wir könnten uns häufiger treffen. Das geht mir ja schon lange so, aber diesmal habe ich mich endgültig in Dich verliebt!

Es war aber auch wirklich ein super schöner Nachmittag auf dem Waldgrundstück in der Nähe von Zeven, das Du mit Deinem Papa Arni und Eurem Eurasierfreund Aiko, den zwei Katzen und natürlich Eurem Frauchen und Herrchen bewohnst. Gleich zu Beginn unseres Besuches stattete ich unfreiwillig den Goldfischen in Eurem Gartenteich einen Besuch ab. Eigentlich wollte ich nur daraus trinken, rutschte aber von der Kante ab und war plötzlich verschwunden – ganz schön tief dieser Teich, sag ich Dir! Ich löste bei den Zweibeinern eine ziemliche Aufregung aus, was ich gar nicht verstand, denn schließlich war ich ganz von alleine wieder "an Land gekommen" und hatte mir nicht einmal einen der schönen roten Fische geschnappt – ich stehe ja nun mal genauso wie Du mehr auf halb-verwesten Fisch – weißt Du noch in Stove...?! Beim Gedanken daran komme ich immer noch ins Schwärmen...! – Jedenfalls reichte Dein Frauchen meinem Herrchen ein Frotteetuch, und im Nu war ich wieder trocken und der Schreck überstanden.

Nach diesem Einstand, durch den sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden ganz auf mich gerichtet hatte, fühlte ich mich richtig belebt und ließ mich von Dir über Euren fantastischen, neuen Rollrasen jagen, "dass sich die Grasbahnen nur so bogen" (ich hoffe, dass wir keinen Schaden angerichtet haben…!). Ab und zu legten wir eine Pause ein und schäkerten miteinander, dann forderte ich Dich aber auch schon wieder zu neuen Rennrunden auf. Als wir schließlich erschöpft von der Toberei waren, durften Aylana und ich sogar von Deinem Trockenfutter fressen, und wir stillten unseren Durst.

Danach gingen wir zum gemütlichen Teil des Nachmittags über und legten uns zusammen auf das herrlich weiche Gras. Dabei kamen wir uns sehr nahe, und ich zeigte Dir meine Zuneigung, indem ich mich vor Dir auf dem Rücken räkelte und mit Dir schmuste. Ich merkte, dass Dir dieses Spiel gefiel, denn Du wurdest auch sehr zärtlich zu mir und schautest mich ganz verliebt an. Wir beide hatten jetzt nur noch Augen für einander und vergaßen für eine Weile die Welt um uns herum, und mein Frauchen war auch noch so indiskret, dass sie uns dabei fotografierte, sodass sich jeder von unserer Verbundenheit überzeugen kann!

Aber auch die schönsten Stunden gehen einmal vorbei, und als unsere Frauchen und Herrchen anfingen sich voneinander zu verabschieden, suchte ich nach einem Erinnerungsstück, das mir die Wartezeit bis zu unserem nächsten Treffen erträglicher machen sollte. Ich fand einen herumliegenden, angeknabberten Büffelhautknochen, den ich Dir dann in meiner Schnauze präsentierte. Du gucktest zwar sehr interessiert nach meinem Fundstück, überließest es mir aber kampflos. Du wusstest sicher, was der Knochen für mich bedeutete und schenktest ihn mir sozusagen zum Abschied. Ganz bescheiden und kavaliermäßig suchtest Du Dir einen kleinen Zweig und fingst an, daran zu nagen. Ich lief mit stolz geschwellter Brust vor Dir hin und her, den Knochen immer zwischen den Zähnen. Es machte eben einfach Spaß, Dich etwas zu provozieren, auch wenn Du mir eigentlich gerade einen Liebesbeweis geliefert hattest. Nach mehrmaligen Aufforderungen meines Herrchens sprang ich schließlich zu Aylana in den Kofferraum unseres Autos – der Abschied fiel mir sichtlich schwer –, aber nur, um mich blitzschnell wieder umzudrehen und heraus zu hopsen. Ich lief wieder zu Dir und stolzierte ganz dicht mit meinem Geschenk an Dir vorbei; ich wollte Dir einfach nochmal nahe sein und danken bzw. "tschüss" sagen. Du sagtest auf Deine Weise "lebe wohl", indem Du mit dem kleinen Zweig im Maul auf Eure Eingangspforte zu gingst, Dich daneben zwischen die Bäume legtest und traurig wieder auf dem Zweig zu kauen begannst. Ich verstand das Zeichen und diesmal schloss Herrchen die Heckklappe schnell genug nach meinem erneuten Sprung ins Auto. – Du hast mein Herz an diesem Nachmittag gewonnen...!

Nun bin ich schon wieder etliche Tage zuhause, den Knochen halte ich in Ehren und trage ihn hin und her. Aber Erinnerungsstücke haben zwei Seiten: Man fühlt sich dem anderen näher, aber gleichzeitig bekommt die Sehnsucht immer wieder Nahrung. – So freue ich mich schon riesig auf unser nächstes Treffen; Frauchen sagt, dass es im Büsenbachtal am 8. Juli sein wird. Bis dahin werde ich mir die Zeit mit meinen schönen Erinnerungen an Dich verkürzen, und im Übrigen habe ich ja meine beste Freundin Aylana immer bei mir!

 

Ein ganz zärtlicher Schnauzenstupser

 

                                     Deine Sanny

 

 

 


                 Die Vorgeschichte [Coco-San(Sanny) von Barschlüte und Da Qela´s BoBo]


Dass wir uns gerne mögen, haben wir ja schon bei unserem ersten Zusammentreffen gemerkt, als Du knapp fünf Monate alt warst, und ich fast drei Monate zählte. Es war auf einem Büsenbachtal-Spaziergang, und Du beeindrucktest mich schon damals mit Deiner Erscheinung, und ich glaube, dass Du auch toll gerochen hast…! Jedenfalls nahm ich es mit Dir auf und animierte Dich zum Toben, merkte aber bald, dass ich noch viel zu klein und zierlich war, um mit Dir mithalten zu können; Du hast damals keine Rücksicht darauf genommen – es gefiel Dir wohl auch, so überlegen zu sein. Leicht ramponiert und ziemlich dreckverschmiert kam ich aus unseren „Zweikämpfen“ heraus. Irgend etwas scheine ich aber in Dir angesprochen zu haben – ich denke, da war mehr zwischen uns, als dass Du mich dominieren wolltest  – , denn Du nähertest Dich mir immer wieder.  Ich bekam aber zusehends Angst vor Deiner ungestümen Art, und so dauerte es etliche Monate, bis ich Deinem jugendlichen Elan körperlich einigermaßen gewachsen war – Deine Entwicklung war am Anfang nämlich rasant vonstatten gegangen. Aber ab jetzt war das gemeinsame Toben und Necken einfach nur noch schön: Ob in Stove am Elbstrand, wo wir unsere gemeinsame Leidenschaft für halb-verwesten Fisch entdeckten – ein Exemplar bestand zum Teil nur noch aus Gräten und duftete sehr interessant (er hätte auch bestimmt toll geschmeckt, wenn wir ihn nur hätten probieren dürfen…!) – oder im Wald von Neukloster, wo wir gemeinsam durch den Bach sprangen und uns um einen großen Ast stritten, der am Weg lag – wir genossen es, miteinander herum zu tollen.

Inzwischen bist Du ein großer, prachtvoller Jungrüde von 14 Monaten geworden; ich hatte gerade meinen ersten Geburtstag und bin immer noch wesentlich kleiner als Du, aber kann Dir mittlerweile kräftemäßig ganz gut das Wasser reichen, was ich gar nicht mehr brauche, weil Du ein Kavalier geworden bist und viel vorsichtiger mit mir umgehst.

Auf unser Techtelmechtel hat meine große Freundin und geliebte „Stiefmama“ Aylana vom Kranichblick ein wachsames Auge, aber sie duldet es wohlwollend – schließlich mag sie Dich auch gerne; sie hatte Dich ja schon im zarten Alter von zehn Wochen bei Deinem ersten Besuch auf unserem Grundstück herumgeführt; Dein Papa Arni vom Tayemoor und Aylana kannten sich schon lange, bevor es uns beide überhaupt gab; sie sehen sich ja zum Verwechseln ähnlich und gleichen sich im Wesen sehr.

Euer Eurasierfreund und Rudelgenosse Aiko von der Peelwattau macht manchmal seine kritischen Bemerkungen zu allerlei Vorkommnissen, aber er beruhigt sich auch wieder, wenn Dein Frauchen und Herrchen ihm Bescheid sagen. Er ist nämlich im Grunde auch ein ganz Lieber...


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